Am 11.4. 2013 waren Abiturienten an 47 Gymnasien in NRW erneut von einer Fehlleistung der zentralen Aufgabensteller bedroht – diesmal im logistischen Sektor, nämlich bei der Verteilung der Aufgaben: Prüflinge mit dem Aufgabenschwerpunkt Wirtschaft bekamen Aufgaben aus dem Bereich Sozialwissenschaften, mit dem Schwerpunkt Familienpolitik. Obwohl diese Panne bereits 2 Tage vor dem Prüfungstermin an einem der Gymnasien aufgefallen war, unternahm das MSW angeblich nicht die nötigen Schritte, diese Fehlverteilung für den Rest der in Frage kommenden Schulen zu verhindern oder ggf. eine generelle Warnung an die Prüfer vor Ort zu verlautbaren. Jedenfalls steht fest: Die 500.000 Euro, die neuerdings für die externe Kontrollinstanz (sog. „Abi-TÜV“) zur Verfügung stehen, müssen wohl aufgestockt werden. Wird uns dabei nicht allmählich übel?
Die bequeme Standardlösung des MSW bei der letzten Pleite: betroffene Schüler können auf Wunsch die Abi-Klausur mit dem passenden Thema nachschreiben – ohne vorher das Ergebnis der bereits geschriebenen Klausur in Erfahrung zu bringen!!! Wenn das nicht an Roulette erinnert …. Mit dem Unterschied, daß man im Casino erst weiterspielt, wenn man weiß, ob sich der Einsatz in der 1. Runde gelohnt hatte. Irgendwie fairer, oder?
Was ist eigentlich besser am Zentralabitur als am herkömmlichen Abitur, wo jeder Lehrer, der seine Schüler kannte, wußte, welche Anforderungen er stellen konnte und wie er seine Aufgaben zu stellen hatte? Er war seinem Amtseid verpflichtet in Bezug auf die Geheim-haltung der bevorstehenden Aufgaben. Kontrolle darüber und auch über die Qualität der Aufgabenstellung gab es bereits seinerzeit mehr als reichlich.
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